ADC Jahrbuch 1987 – Gestaltung aus einer anderen Zeit

Das Art Directors Club für Deutschland Jahrbuch 1987 ist eins dieser Bücher, die man nicht gezielt sucht, aber aufhebt, wenn man drüber stolpert. Es dokumentiert die ausgezeichneten Arbeiten des Jahres – aus Werbung, Grafikdesign, Fotografie, Film und mehr. Ein Querschnitt durch das, was damals als herausragend galt.

Das Buch ist solide gemacht, ganz ohne Schnörkel. Keine modische Typo, kein gestyltes Drumherum – der Fokus liegt ganz auf den Arbeiten. Es geht um Ideen, um gute Gestaltung, um Haltung. Viele Seiten sind schwarz-weiß, die Druckqualität ist okay, die Präsentation sachlich. Man merkt: Hier steht der Inhalt im Vordergrund, nicht der Gestaltungswille des Jahrbuchs selbst.

Spannend ist vor allem der Blick zurück: Wie wurde damals kommuniziert? Wie sah visuelle Qualität 1987 aus? Vieles wirkt heute natürlich aus der Zeit gefallen, aber genau das macht den Reiz aus. Wer genau hinschaut, entdeckt bekannte Namen – Designer, Agenturen, Fotografen – einige davon immer noch aktiv. Andere längst verschwunden.

Das Jahrbuch ist weniger Inspirationsquelle im klassischen Sinne als vielmehr ein Dokument. Es zeigt, was möglich war, was wichtig war – und was man heute vielleicht wieder ernster nehmen sollte: klare Konzepte, mutige Ideen, durchdachte Gestaltung.

Kein Must-Have, aber definitiv ein schönes Stück Designgeschichte. Wer sich für gestalterische Entwicklung interessiert oder einfach gerne in alten Arbeiten blättert, findet hier einiges, das hängen bleibt.

 


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