Ein kreatives Tagebuch kann ein ruhiger Gegenpol zum Alltag sein – ein Ort, an dem alles Platz hat: Gedanken, Farben, kleine Ideen oder Momente, die man festhalten möchte. Viele beginnen damit, weil sie mehr Raum für Kreativität brauchen oder einfach wieder Zugang zu ihrer eigenen inneren Stimme finden möchten. Wähle ein Notiz- oder Skizzenbuch, das dir wirklich gefällt. Ideal ist ein DIN-A4-Format mit weißem Papier ab mindestens 120 g/m². Das Papier ist stabil genug für Wasserfarben, Collagen oder Marker, ohne dass etwas durchdrückt. Es hilft, wenn man ein Buch hat, das sich gut anfühlt – eines, das man gern in die Hand nimmt.
Der schwierigste Schritt ist oft der erste: Denk nicht zu viel nach, sondern starte einfach auf einer Seite, egal wie „unfertig“ es dir erscheint. Nimm dir regelmäßig Zeit dafür. Ein kreatives Tagebuch entfaltet seine Wirkung vor allem durch Wiederholung. Wenn du dir feste Zeiten schaffst – zum Beispiel abends zehn Minuten oder am Wochenende eine halbe Stunde – wird es nach und nach ein Teil deines Alltags. Es muss kein großes Projekt sein. Auch kurze, spontane Einträge reichen völlig aus.
Hast du Respekt vor der weißen Seite? Das geht vielen so. Beginne mit etwas Kleinem: ein paar Linien, Kreise, Farbflächen oder ein winziges Motiv. Oft zeigt sich schon darin etwas vom eigenen Gemütszustand – Unruhe, Ruhe, Energie, Müdigkeit. Diese ersten Schritte helfen, den Druck herauszunehmen und den Einstieg zu erleichtern. Halte dein Material griffbereit. Wenn dein Tagebuch und ein paar Stifte, Kleber oder Farben sichtbar und erreichbar liegen, greifst du viel eher im Alltag dazu. Es geht nicht darum, jedes Mal ein Kunstwerk zu schaffen. Ein kreatives Tagebuch lebt von spontanen, kleinen Momenten. Wenn eine Zeichnung fertig ist, darf es weitergehen.
Eine schöne Übung: Schlage ein beliebiges Buch auf, wähle einen Satz oder ein einzelnes Wort und schreibe es neben deine Zeichnung. Versuche dann, eine Verbindung zu finden – egal ob spielerisch, ernst oder humorvoll. Dieses assoziative Arbeiten regt neue Gedanken an, entspannt und eröffnet oft überraschende Perspektiven.
